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Stephanie Lepp

Ich bin 1980 geboren und wachse in einem musikalischen Haus in Spielberg im Kreis Ludwigsburg/Deutschland auf. Nachdem ich mit 6 Jahren Klavier beginne und mit 8 schon wieder aufhöre, wage ich mit 10 einen neuen musikalischen Versuch, diesmal mit der Querflöte. Neben klassischem Unterricht, improvisiere ich auch schon früh einfach so für mich und spiele u. a. gemeinsam mit meinem Vater Gunter Lepp, Musiklehrer, Musiker und Komponist. Bis zu seinem Tod im Jahr 2021 erlebe ich viele wunderbare gemeinsame Auftritte mit ihm, so zum Beispiel im Projekt "Lepp Live" zusammen mit meiner Schwester, der Sängerin Agnes Lepp. Mit 16 Jahren ergibt sich ein erster Kontakt mit orientalischen Musikern aus Syrien, dem Libanon und der Türkei - fasziniert von dieser Musik lerne ich viele Melodien nach Gehör. Schon damals war Musik für mich eine Sprache, über Kulturen und Stilrichtungen hinweg. In diesem Jahr finde ich auch den Weg zurück zum Klavier mit meiner Lehrerin Tatjana Seiferling.

Mit 17 Jahren lerne ich dann meine wunderbare Querflötenlehrerin Berthild auf dem Kampe kennen und nehme kurz darauf spontan zum ersten mal mit einer Freundin beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil - als wir auf Anhieb einen Bundespreis gewinnen, tun sich plötzlich neue Möglichkeiten für mich auf. Ich werde zu Bundeskammermusikkursen sowie für eine Konzerttournee in die Türkei eingeladen. 2001 bis 2006 studiere ich Querflöte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Robert Winn sowie 2003/2004 bei Berten D’Hollander und werde langjährig von „Yehudi Menuhin-Live Music Now“ gefördert. Anschließend bekomme ich 2007 von Mario Caroli in Strasbourg Unterricht.

2008 motiviert mich der spanische Komponist Eduardo Lorenzo dazu, mich mit einer Solo-Improvisation für den renommierten Gaudeamus Music Prize Amsterdam zu bewerben. Ich werde tatsächlich für den Preis nominiert und komme daraufhin über Michael Daugherty mit Markus Stockhausen in Kontakt. Ein Wendepunkt in meinem Leben - mein kreativer musikalischer Weg beginnt zu wachsen. In zahlreichen Kursen mit ihm lerne ich die Freiheit der Intuitiven Musik kennen und beschäftige mich immer intensiver mit Improvisation.

Durch ihn begegne ich auch einem meiner wichtigsten Lehrer, dem indischen Meister-Flötisten Dinesh Mishra. Seit 2010 erlerne ich von ihm nun die Kunst des Bansuri-Spielens, sowie Improvisation und beschäftige mich immer tiefer mit indischen Ragas. Die nordindische Bambusflöte Bansuri entpuppt sich als große Inspirationsquelle, beeinflußt mein Querflötenspiel und vertieft mein Verhältnis zur Musik enorm. Ein besonderes und unvergeßliches Erlebnis ist die persönliche Begegnung und Teilnahme am Meisterkurs mit Dinesh Mishra’s Lehrer, der lebenden Legende Pandit Hariprasad Chaurasia 2017 in Bremen.

Mit Freude gebe ich meine breitgefächerten musikalischen Erfahrungen immer mehr auch an zahlreiche Schüler*innen weiter. 2014 erfahre ich über eine Schülerin, dass der Flamenco-Flötist Jorge Pardo in Stuttgart eine Masterclass gibt, an der ich daraufhin teilnehme - so lerne ich einen weiteren prägenden Lehrer, Zaza Miminoshvili, kennen und besuche fortan über mehrere Jahre regelmäßig seine Workshops an der „Ziryab Akademie“ für Weltmusik, sowie Masterclasses mit Randy Brecker, Trilok Gurtu, Karl Berger und Rüdiger Oppermann, in denen ich wertvolle musikalische Erfahrungen machen darf. 2017 begegne ich Levan Andria, dessen außergewöhnlich kreatives Cello-Spiel ich von Anfang an in mein Herz schließe. Auf seine Frage hin, ob wir einmal „ein Duett“ zusammen spielen könnten, wächst daraus auf wunderbare Weise Schritt für Schritt das Duo Flying Tree